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Vollmondbotschaft 2014

Lasst uns in uns selbst aufbauen, was wir uns für die Welt ersehnen. Ein stiller See innerer Stabilität zu sein, Frieden, Gelassenheit und Liebe zu übermitteln, - dies ist eine Sehnsucht, die wir tagtäglich durch eine bewusste Anstrengung konkretisieren müssen, um solch Gutes zu entwickeln.

Die Instabilität, die unsere Gesellschaft heutzutage erfährt, spiegelt sich in Herz und Verstand eines jedes Menschen wider. Oftmals, und trotz unseres Verständnisses von der Vergänglichkeit alles Existierenden, bringt die Instabilität unserer Umgebung unser Leben und unseren Rahmen aus dem Gleichgewicht. Gewohnt an ein bekanntes und scheinbar sicheres Terrain fühlen wir uns verletzt, wenn wir dessen Brüchigkeit bemerken, ohne zu bedenken, dass dies innerhalb von Werden und Vergehen unvermeidlich ist. Nahezu unbemerkt nährt diese Instabilität eine Furcht in uns, die dazu führt, dass wir uns zurückziehen und den Schmerz einer flachen Existenz erleben, ohne das Erstrahlen einer Kreativität, wie sie eine spirituelle Vision hervorruft.

Lasst uns unsere Aufmerksamkeit darauf fokussieren, innere Stabilität zu erreichen, die ein Ergebnis aus einem Zustand von Präsenz und Beständigkeit vor dem Göttlichen sein muss. Dies ist eine der Aufgaben, die wir vor uns haben. Lasst uns unsere Anstrengung intensivieren, unser spirituelles Leben mit Energie und Überzeugung zu nähren, damit die inneren Güter als Basis für unsere Entwicklung immer mehr gefestigt werden. Lasst uns unsere Haltung der Entsagung nähren, damit wir der Güter von Cafh würdig werden und auf diese Weise mit der notwendigen Kraft rechnen können, um innere Stabilität zu erreichen und diese auszustrahlen. Zweifellos markieren die Gelübde des Schweigens, der Treue, des Gehorsams und der Entsagung diesen Prozess, weil sie die Verpflichtung ausdrücken, die wir mit unserer Berufung angenommen haben.

Wenn wir die Methode als Mittel für die Praxis studieren, um unsere Entwicklung voranzubringen, stoßen wir auf scheinbare Paradoxe, die sich auflösen, indem man sie lebt. Wenn wir uns in sie vertiefen, entdecken wir, dass sie unseren Ideen Solidität geben, denn sie gehen über eine Dualität des Verstandes hinaus und sie stützen sich auf die Umkehrbarkeit, die Möglichkeiten integriert, statt sie auszuschalten. Die Möglichkeiten, die uns das Leben gibt, nicht darin bestehen, zwischen Gegensätzen zu wählen - weiß oder schwarz, gut oder schlecht -, sondern sie bestehen in der Fähigkeit, unter allen gegebenen Möglichkeiten jene zu erkennen, die uns helfen uns zu entwickeln.

Unsere Energie zu bewahren und uns ohne Maß hinzugeben, das sieht aus wie ein Paradox, bis wir nicht das Ergebnis der Praxis der Stille leben.

Die unzähligen Stimmen, Bilder, Wünsche, Ängste, Sehnsüchte, Zweifel, Träume, die jeder Mensch ins Leben ruft, spiegeln sich in der Gesellschaft wider und bestürmen unser Herz und unseren Verstand Tag für Tag. Die Praxis der Stille beruhigt uns und hilft uns zu unterscheiden, wer wir sind und was uns von außen zuströmt und verwirrt. Durch diese Praxis schaffen wir absichtsvoll einen inneren Raum der Stabilität, der uns einführt in die Kenntnis von uns selbst und der unsere Vorstellung vom Sein, von der Welt und dem Leben erweitert und unsere Liebe zu den Seelen und die Ehrerweisung dem unbekannten Göttlichen gegenüber vertieft. In dieser Stille, die sich nach und nach in einen Zustand des Betens verwandelt, beginnen wir den Weg, der uns hinführt zur völligen Hingabe unseres Lebens an den Prozess der inneren Entwicklung.

Innere Befreiung zu suchen und uns zugleich treu in dem Rahmen der Idee der Entsagung einzugrenzen, ist für den Verstand ein weiteres Paradox, das sich auflöst, wenn beide Möglichkeiten verwirklicht werden.

Heutzutage verfügen wir über einen beispiellosen Zugang zu Information, und die Fortschritte, die diese Möglichkeit in der Gesellschaft in Bewegung gesetzt hat, sind nicht zu leugnen. Diese Tatsache, die uns einerseits so viel Fortschritt gebracht hat, führt uns andererseits allzu oft zu einer Zerstreutheit, die uns daran hindert innezuhalten und über den Grund unseres Seins nachzudenken. Die Treue zu Cafh ermöglicht es uns, uns nicht mit den vielfältigen Strömungen von Ideen zu identifizieren, die um uns herum tosen. Vielmehr können wir unsere Anstrengungen auf das Erreichen der inneren Befreiung hin fokussieren, innerhalb des Rahmens der Idee der Entsagung. Die Treue zu unseren Gelübden ist die stabilisierende Kraft, die es uns erlaubt, unsere spirituelle Identität zu erkennen, ohne dass äußere Einflüsse uns verwirren. Die Treue zu unserer Wahl wie wir leben wollen stützt uns durch die Zeit hindurch, stabilisiert uns und motiviert uns dazu, den Sinn unserer Existenz zu vertiefen sowie die Werte, auf denen dieser basiert.

Freien Willen zu praktizieren und als Weg zur Befreiung die Praxis des Gehorsams zu wählen, scheint ein sich widersprechendes Gebilde zu sein. Trotzdem klärt sich dies, wenn wir begreifen, dass wenn wir uns einmal aus freiem Willen heraus mit der eigenen Berufung zur Entsagung verpflichtet haben, das Einzige was zu tun bleibt ist, diese Verpflichtung zu erfüllen.

Lasst uns unsere Möglichkeiten vollständig verwirklichen, indem wir den freien Willen ausüben, um dem Ruf unserer Berufung zur Entwicklung zu gehorchen. Diesem Ruf tagtäglich zu folgen stärkt unsere innere Stabilität. Unser Frieden, unsere Gelassenheit gründen sich auf das Wissen, dass wir die Stimme unseres Bewusstseins befolgen; diese antwortet auf die offensichtliche Verbindung, die zwischen unserem freien Willen besteht und der Entscheidung, die Mutteridee zu verwirklichen, die unser Leben regiert. Die Praxis des Gehorsams verleiht uns Selbstbeherrschung; ohne diese würde es uns schwer fallen, solche Fesseln zu durchtrennen, die unseren Wagemut hindern würden uns aufzumachen, um neue Möglichkeiten zu entdecken. Der Gehorsam, so wie wir ihn bei Cafh verstehen, eint Kräfte, Willen, Berufungen, - ohne Unterwerfungen oder Verluste. Der Gehorsam ist vor allen Dingen Gehorsam sich selbst gegenüber, dem gegenüber, was wir zu tun entschieden haben, denn es bedeutet, die Verpflichtung zu erfüllen, die wir aus freien Stücken eingegangen sind. Daher können wir sagen, dass Gehorsam Treue gegenüber dieser Entscheidung bedeutet. Und außerdem bedeutet es Stille gegenüber all dem, was die Anstrengung, unser Ziel zu erreichen, stören könnte.

Uns daranzumachen unser Potenzial zu entwickeln und zugleich danach zu trachten ein Nichts zu sein, scheint ein verworrenes Rätsel, welches schwer zu lösen ist. Allerdings klärt es sich dann, wenn wir unsere Unwissenheit und Winzigkeit angesichts des Universums anerkennen und akzeptieren, dass das Gesetz des Lebens die Entsagung ist.

Wir Söhne und Töchter haben die Aufgabe, in uns eine egoente Individualität zu entwickeln. Mit anderen Worten: Bewusstsein von sich selbst und vom Sein zu bekommen; man selbst sein, ohne zu vergessen, dass wir nur im Ganzen sein können. Zugleich wissen wir, dass unsere Entwicklung integrativ sein muss. Das heißt, wir haben ein Bedürfnis, unsere körperlichen, mentalen, emotionalen und spirituellen Fähigkeiten zu entwickeln und wir müssen auf eine weise und produktive Art leben. Um solch inneres Gleichgewicht beizubehalten, müssen wir damit aufhören, unsere Erfahrung und unsere Träume darauf zu begrenzen, herausragen zu wollen, jemand Besonderes sein zu wollen, anerkannt sein zu wollen. Diese Entsagung erlaubt uns, unsere Aufmerksamkeit auf das Erlebnis zu richten, in allem zu sein. Erst in diesem Zustand erfahren wir eine Erweiterung unseres Bewusstseins. Die Entsagung zu entdecken, sie anzunehmen und den Mut zu haben, die Dimension dessen zu akzeptieren, was wir sind und was wir alles nicht wissen, das schafft zweifellos ein Gleichgewicht, denn es befreit uns. Sorgen haben nun keinen Platz mehr in unserem Herzen, und weniger reden wir darüber, was wir lehren wollen, als vielmehr versuchen wir zu sein, was wir vermitteln wollen, sodass unser Dasein für sich selbst spricht.

Lasst uns das Geheimnis der Stabilität entdecken: uns ausschließlich auf innere Güter zu stützen. Alles andere ist heute vorhanden, kann aber schon morgen nicht mehr da sein. Lasst uns das Lernen lernen und nicht glauben, wir wüssten schon alles. Lasst uns lernen, immer einen kleinen Rest von Zweifel bestehen zu lassen, wenn wir über das reden, was wir wissen. Die Wirklichkeit oder die Umstände können sich von unserer Art zu sehen oder zu verstehen unterscheiden. Solch ein bescheidenes Verhalten erlaubt uns mehr und mehr einen Zugang zu einer stets vollständigeren Kenntnis der Wirklichkeit. Lasst uns lernen, das Beste von uns selbst in alles einzubringen, was wir tun, - ohne abhängig zu sein von unseren Vorlieben, von dem was uns gefällt oder nicht und ohne an den Ergebnissen anzuhaften. Auf diese Weise verlieren wir nicht die Stabilität, die uns inneren Frieden beschert, denn wir begreifen, dass alles, was wir tun oder was uns widerfährt, uns bereichert. Niemand kann uns die Liebe nehmen, die wir eingebracht haben, die Begeisterung, mit der wir uns hingegeben, die Kraft des Beispiels, das wir gegeben haben, die Möglichkeit, die wir im Inneren eröffnet haben.

Lasst uns in uns aufbauen, was wir für die Welt ersehnen, indem wir uns auf die Kraft der Liebe stützen, die, einmal erbracht, niemals verloren geht, die keine Grenzen der Reichweite in Raum oder Zeit kennt, die sich nicht erschöpft, die sich zur Liebe anderer Seelen hinzuaddiert, ohne dass irgendetwas ihre Ausweitung verhindern könnte.

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